Die Vorlage für deinen nächsten Killertext. - „Stinke ehrlich oder stirb“
Triggerwarnung?
Vergiss es. Dieser Text ist nichts für Filterblasen.
„Wir alle tragen Masken, und irgendwann vergessen wir, was darunter war.“– Oscar Wilde
(Aber Oscar war ein feiner Lügner – du wirst gleich der brutale Wahrheitsverdreher.)
Du willst einen Killertext schreiben?
Dann raus mit der Sprache: Du hast dich beim letzten Slam verstellt.
Nicht ein bisschen.
Komplett.
Du hast gelächelt, obwohl du brechen wolltest. Du hast Reime benutzt, die du selbst nie denkst. Und du hast Applaus bekommen – dafür, dass du dich verraten hast.
Gratulation.

Du bist ein sympathischer Verräter geworden.
Aber jetzt Schluss damit.
Denn ab heute gibt’s nur noch zwei Optionen:
Stinke ehrlich.
Oder stirb auf der Bühne.
Kapitel 1 für deinen Killertext: „Du bist nicht du“-Effekt
(Warum das Publikum dich vergisst)
Van Gogh war kein Liebling.
Kein Instagram-Star.
Kein Crowdpleaser.
Er war... ehrlich. Schmerzlich ehrlich.
Er hat Farben benutzt, die geschrien haben.
Er hat seine inneren Dämonen nicht mit netten Rändern eingerahmt – sondern aufs verdammte Bild gekotzt.
Was daraus wurde?
Ein Jahrhundert später ist er ein Genie.
Zu Lebzeiten war er ein Wahnsinniger mit Pinsel.
- Du bist kein Star.
- Du bist ein Sturm.
- Und Sturm will nicht gefallen.
- Sturm will zerstören.
Was sage ich zu Lisa ?

5 Jahre jünger als ich.
Slammt seit 4 Jahren.
Hat schon mal ’nen Preis gewonnen.
Hat einen Insta-Account mit 2.317 Followern und einem Spruch in der Bio, den sie selbst nicht mehr glaubt.
„Sag, was du fühlst. Nicht, was sie hören wollen.“
Weißt du, was das Publikum denkt, wenn du auf die Bühne gehst?
„Mal sehen, ob sie heute wieder nur verletzt klingt – oder auch wirklich ist.“
Fühlt hart, ich weiß. Aber Wahrheit tut das.
Die meisten Slammerinnen klingen nicht ehrlich.
Sondern nach Filter.
Nach „Ich will was sagen, aber bitte ohne, dass es jemand merkt.“
Und genau da kommt Hack Nr. 1 ins Spiel.
Der erste von 19.
Jeder ein Vorschlaghammer.
Jeder eine Granate für deinen nächsten Killertext.
Hack Nr. 1: Der „Kotz-es-raus“-Hack
Wenn du beim Schreiben nicht denkst: „Fuck, das kann ich doch nicht sagen!“ – dann schreibst du nicht richtig.
Ganz einfach:
Du schreibst eine Zeile.
Dann liest du sie laut.
Und wenn du nicht das Bedürfnis hast, dich danach zu entschuldigen –war sie zu brav.
Beispiel 1:
Zeile: „Ich hab meinen Bruder gehasst, weil er schöner war als ich.“
Zu krass? Perfekt. Jetzt wird’s spannend.
Beispiel 2:
Zeile: „Ich wollte, dass sie mich liebt – also hab ich mich verstellt. Und irgendwann wusste ich nicht mehr, wie ich wirklich war.“
Zu traurig? Wunderbar. Dann ist’s Kunst.
Anwendung im Slam:
Mach’s wie Van Gogh.
Schreib einen Text, der dich verstört.Einen, den du eigentlich niemandem zeigen willst.Und dann lies ihn.
Nicht für Likes.
Nicht für Punkte.
Sondern für die Freiheit.
Wenn du bereit bist, geht’s jetzt weiter mit Kapitel 2: Der "Beichte-ohne-Belohnung"-Hack.
Kapitel 2: Der „Beichte-ohne-Belohnung“-Hack
Wenn dein Text sich anfühlt wie ein Albtraum, den du laut träumst – dann bist du auf dem richtigen Weg.
Du willst einen Killertext?
Dann hör auf zu glauben, dass Ehrlichkeit Applaus bringt.
Echte Beichten bringen keine Punkte.
Sie bringen –Schweigen.
Schlucken.
Manchmal sogar: Wut.
Aber nie: „Oh wow, das war so schön formuliert.“
Denn hier ist der Deal:
Du kriegst keine Belohnung für Wahrheit. Du kriegst Schmerz, Ablehnung, Angst. Und genau deshalb funktioniert sie.
Beispiel:
Du schreibst einen Text über deine Abtreibung. Nicht poetisch. Nicht als Opfer. Sondern so:
„Ich hab’s gemacht. Ich hab ihn gehen lassen. Und manchmal, wenn ich in den Spiegel schaue, seh ich nicht mein Gesicht – sondern seins, wie es hätte aussehen können.“
Pause.
Wenn du das schaffst –
ohne zu relativieren –
dann hast du einen Killertext.
Der schlimmste Fehler?
Die Reue zu inszenieren.
Ein echter Killertext sagt nicht:
„Aber jetzt bin ich stark.“
Oder:
„Ich hab daraus gelernt.“
Ein Killertext lässt offen.
Er lässt dich zurück wie eine offene Wunde.
Er endet nicht mit Hoffnung.
Er endet mit dir.
Nackt.
Zerzaust.
Und lebendig.
Die Schauspielerin, die's perfekt gemacht hat:
Kennst du ihre Rolle in „We Need to Talk About Kevin“?
Da spielt sie eine Mutter, die ihren Sohn hasst.
Und liebt.
Und hasst.
„Er war mein Sohn. Und ich wollte manchmal, dass er nie geboren wird.“
Das ist kein Film.
Das ist ein Geständnis.
Und ja:
Das Publikum war schockiert.
Verstört.
Verwirrt.
Aber niemand hat sich danach gefragt, ob das authentisch war.Weil es wehgetan hat.
Anwendung für dich:
Mach einen Text mit nur einer Aussage.
Nur eine.
Und wiederhol sie immer wieder –bis du selbst nicht mehr weißt, ob du sie glauben willst.
Beispiele:
- „Ich bin nicht gut.“
- „Ich war nie wirklich geliebt.“
- „Ich hab gelächelt, weil ich gelernt hab, dass Tränen unerwünscht sind.“
Mach das. Und dann nimm dir eine Bühne.
„Die Bühne ist kein Ort für Happy Ends.Sie ist ein Ort für radikale Wahrheiten, die du nie jemandem sagen würdest – außer 300 Fremden.“– Ich. Gerade. Für dich.
Kapitel 3: Der „Verbotene-Zeile“-Trick
Francis Bacon.
Der Typ hat Bilder gemalt, bei denen Leute den Raum verlassen haben.
Warum?
Weil er das Hässliche nicht versteckt, sondern glorifiziert hat.
Blut, Verformung, Verstörung.
Nicht schön. Aber echt.
Und weißt du, was er gesagt hat?
„Ich will nicht gefallen. Ich will treffen.“
Genau dein Job als Slammer.
Wenn du dich selbst beim Schreiben zensierst – genau da musst du tiefer graben.
Du schreibst.
Es läuft.
Und plötzlich denkst du:
„Oh, das kann ich so nicht bringen.“
Und was machst du?
Du löschst es.
Streichst es.
Formulierst es um in irgend so’n weichgespültes Pseudo-Poetisch-Gefasel.
„Sie war wie der Regen – kühl und doch irgendwie nass.“
Halt die Fresse.
Die echte Zeile war:
„Ich wollte, dass sie mich liebt. Und als sie's nicht tat, hab ich meine Schwester angeschrien.“
Bämm.
Verbotene Zeile.
Killertext-Material.

Psychologie dahinter:
Verbotene Gedanken sind die ehrlichsten.
Weil sie ungefiltert sind.
Weil sie Scham triggern.
Und genau deshalb?
Glaubt sie dir jeder.
Beispiel 1:
Satz:
„Ich hab mich gefreut, als mein Opa gestorben ist. Jetzt krieg ich das Erbe.“
Wird das gemocht?
Nein.
Wird es geglaubt?
Zu 100 %.
Weil’s stinkt vor Authentizität.
Und das ist das Parfum jedes Killertextes.
Beispiel 2:
Zeile:
„Ich hab mir gewünscht, dass meine beste Freundin hässlich wird – damit ich neben ihr besser aussehe.“
Ernsthaft.
Wer gibt sowas zu?
Genau.
Deshalb bleibt’s hängen.
Dein Auftrag:
- Schreib 10 Sätze auf, die du NIE auf einer Bühne sagen würdest.
- Lies sie dir laut vor.
- Wähle den, bei dem du Gänsehaut bekommst – vor Angst, nicht vor Poesie.
DAS ist dein Text. DAS ist dein Anfang.
DAS ist Killer.
Und jetzt mal ganz praktisch:
Hier ein paar Zeilen, die 100 % verboten klingen –aber 200 % Wirkung haben:
Slam-Zeile 1:
„Ich wünschte, mein Kind wäre nie geboren – weil ich kein guter Vater bin.“
Slam-Zeile 2:
„Ich sage: Ich liebe dich. Aber nur, weil ich Angst hab, allein zu sein.“
Slam-Zeile 3:
„Ich habe gelacht, als mein Chef zusammengebrochen ist – weil ich ihn hasse.“
Du merkst, worauf’s hinausläuft:
Weniger Reim.
Mehr Real.
Kapitel 4. Der „Porno-Scham-Hack“
(Und ja, das ist genau so gemeint, wie es klingt.)
Dein Killertext beginnt da, wo du beim Schreiben rot wirst –
und trotzdem weitermachst.
Erinnerst du dich an den letzten Porno, den du geschaut hast?
Nein, nicht den coolen mit ästhetischem Licht, französischem Akzent und Jazzmusik.
Ich meine den,
bei dem du dich danach– ganz ehrlich –geschämt hast.
- Weil er nicht erregend war.
- Sondern leer.
- Oder dreckig.
Oder weil du gemerkt hast:
„Ich brauch das gerade, weil ich sonst nichts mehr spüre.“

Willkommen beim Porno-Scham-Hack.
Wenn du deine tiefsten, peinlichsten Begierden nicht nur denkst – sondern aufschreibst –dann bist du nicht mehr Slammer.Dann bist du Brandstifter.
Beispiel:
„Ich habe gestern auf eine Werbung gewichst. Nicht, weil sie scharf war –sondern weil die Stimme gesagt hat: ‚Du bist genau richtig hier.‘“
Das ist kein Witz.
Das ist ein verdammter Notruf.
Und das Publikum?
Lacht.
Dann erstarrt.
Dann versteht’s.
Weil jeder schon mal einsam war.
Aber keiner darüber redet, wie sich das körperlich anfühlt.
Und jetzt kommt der Punch:
Wenn du über Sex sprichst – dann nie über Sex.
Sondern über:
- Einsamkeit
- Scham
- Nähe
- Sehnsucht
- Macht
Bestes Beispiel?
Frida Kahlo.
Ihre Selbstporträts:
Kein Make-Up,
kein Photoshop.
Dafür:
- Blut.
- Schweiß.
- Körperhaare.
Sie malte sich nicht schön. Sondern wahr.
„Ich male mich selbst, weil ich die bin, die ich am besten kenne.“
Frida hat sich nicht versteckt – sie hat sich ausgestellt.
Du willst einen Killertext?
Dann zieh dich aus. Nicht wörtlich. Emotional.

Dein Auftrag:
- Schreib den sexuell unangenehmsten Gedanken auf, den du je hattest.
- Schreib dazu, warum du ihn hattest.
- Schreib den Satz, den du deiner Therapeutin dazu niemals sagen würdest.
Beispiel-Textanfang:
„Ich mochte es, wenn sie mich ignorierte. Weil ich nur dann das Gefühl hatte, sie zu verdienen.“
BÄM. Slam-Aufführungsidee:
Mach den Text nicht laut. Mach ihn leise. So leise, dass das Publikum sich nach vorn lehnen muss. Damit sie dich verstehen. Und sich selbst in dir.
Kapitel 5: Der „Lügen-über-mich-selbst“-Trick
Robin Williams.
Der lustigste Mensch der Welt.
Immer laut.
Immer bunt.
Und dann:
„Ich bin einsamer, als du dir vorstellen kannst.“– Robin, privat, in einem Interview, das nie gesendet wurde.
Er hat seine Bühne benutzt, um andere zum Lachen zu bringen –während er selbst innerlich zerbrach.
Kunst ist, wenn du die Lüge siehst – und trotzdem weiterredest.
Ein Killertext zerstört nicht nur die Bühne – sondern auch dein verdammtes Selbstbild.

Du lügst.
Jeden verdammten Tag.
In deiner Bio. In deinem Bewerbungsgespräch. Auf der Bühne.
„Ich bin ehrlich.“
Bullshit. Du bist höflich. Du bist angepasst.Du bist eine perfekte Version von dir selbst – auf Instagram gebügelt, mit Scheiß-Filter drüber.
Aber du willst was Echtes schreiben?Dann sag, was wirklich Sache ist.
Beispiel:
„Ich sag allen, dass ich stark bin. Aber ich hab gestern geheult, weil mein Toast nicht richtig getoastet war. Es war nicht der Toast. Es war, dass niemand da war, um ihn mit mir zu essen.“
Psychologie dahinter:
Das Publikum merkt sofort, ob du dich selbst schon entlarvt hast –oder ob du noch in deiner Instagram-Biografie wohnst.
Ein Killertext beginnt da, wo du sagst: „Ich bin nicht das, was ich vorgebe.“
Dein Auftrag:
- Schreib fünf Sätze auf, die du über dich selbst immer sagst.
- Dann schreib daneben, was davon gelogen ist.
- Jetzt schreib den neuen Satz. Den, der wehtut.
Beispiel:
Ich bin fleißig.→ Ich hab seit 3 Wochen nichts geschafft.→ „Ich tu so, als wär ich überfordert –aber in Wahrheit hab ich einfach keinen Sinn mehr gesehen.“
Kapitel 6: Der „Therapie-aber-lauter“-Hack
Ein Killertext ist keine Performance. Es ist ein verdammtes öffentliches Seelenverhör.
Du zahlst deiner Therapeutin 120 Euro die Stunde ,damit du sagen darfst, was du dich sonst nie traust.
„Ich fühl mich wertlos.“ „Ich bin eifersüchtig auf meine eigene Schwester.“ „Ich träume davon, nicht mehr aufzuwachen – aber ohne Drama.“
Im Slam?
Da gibst du das Mikro in die Hand und machst genau das – vor 300 Leuten.
Nicht, weil du Applaus willst. Sondern weil du nicht mehr lügen willst.
Was ist der „Therapie-aber-lauter“-Hack?
Du nimmst deinen dunkelsten Gedanken –und schreibst ihn so, als wär er das Skript für deine eigene Abrechnung.
Nicht mit Reimen.
Nicht mit Stil.
Sondern mit Dreck.
Blut.
Und nacktem Herz.
Beispiel-Text:
„Ich sitze beim Frühstück und lache –aber innerlich wünsche ich mir, dass das Auto mich überfährt,weil dann keiner mehr erwartet, dass ich gut gelaunt bin.“

Sylvia Plath.
Sie schrieb Gedichte wie Rasierklingen.Klar.Präzise.Tödlich.
„Ich wünsche mir manchmal,
dass mein Atem aufhört.
Nicht weil ich sterben will –
sondern weil ich sehen will,
wer weinen würde.“
Sie hat sich nicht geschont.
Nicht gelogen. Nicht inszeniert.
Sie war Therapie – auf Papier.
Anwendung:
- Nimm ein leeres Blatt.
- Stell dir vor, deine Therapeutin sitzt dir gegenüber.
- Jetzt schreib ihr das auf, was du dich bei ihr nie zu sagen traust.
Das ist dein Slamtext.
Titel-Ideen für solche Texte:
- „Ich lüge auch in der Therapie“
- „Ich will nicht gerettet werden – ich will verstanden werden“
- „Ich kann nicht glücklich sein – ohne Schuldgefühle“
- „Manchmal wünsche ich mir, mein Freund würde mich verlassen – damit ich wieder was fühlen darf“
Je näher der Text an deinem persönlichen Abgrund ist, desto mehr klebt das Publikum an deinen Lippen.
Weil sie nicht deinen Schmerz sehen –sondern ihren.
Du willst mehr?
Kapitel 8 bringt den „Ich-verachte-mich-selbst“-Trick. Der Punkt, an dem du deinen Killertext in eine Guillotine verwandelst –für jede Illusion, die du dir selbst aufgebaut hast.
Kapitel 7: Der „Ich-verachte-mich-selbst“-Trick
Ein Killertext entsteht nicht aus Stolz. Sondern aus Abscheu. Gegen dich. Gegen deine Lügen. Gegen das, was du geworden bist.
Du magst dich selbst?
Glückwunsch.
Dann brauchst du keinen Text.
Aber wenn du morgens ins Bad gehst und dein erster Gedanke ist:
„Was für ein erbärmlicher Witz du bist.“
Dann hast du Stoff.
Dann hast du Sprengstoff.
Beispiel-Text:
„Ich bin kein guter Mensch. Ich tu Gutes, weil ich will, dass mich jemand sieht. Ich spende, wenn’s steuerlich passt. Ich helfe, damit ich was zu erzählen habe. Und ich liebe – nur, wenn’s bequem ist.“
Da geht das Publikum nicht klatschen.
Es geht nach Hause.
Still.
Weil’s sie trifft.
Warum funktioniert das?
Weil alle sich schämen –aber keiner traut sich, es auszusprechen.
„Ich hab sie nicht angerufen, weil ich wusste, sie würde ans Telefon gehen.“
Das ist nicht traurig. Das ist wahr. Und Wahrheit ist: tödlich. Für jede Maske. Jede Pose. Jede Illusion.
Charles Bukowski.
Der Mann war kein Vorbild.
Er war ein Abgrund mit Schreibmaschine.
Er hat geschrieben, wie sehr er sich selbst verachtet –und dabei genau das gefunden, was andere nie auszusprechen wagten.
„Ich trinke, weil ich nicht genug hasse, um zu morden –aber zu viel, um zu schlafen.“
Du willst einen Killertext?
Dann hör auf, dich zu retten. Und fang an, dich zu sezieren.
Deine Aufgabe:
- Schreib drei Dinge auf, die du an dir selbst abscheulich findest. Nicht: „Ich bin unsicher.“ Sondern: „Ich manipuliere andere mit meinem Opfergetue.“
- Schreib dazu, wie du dich fühlst, wenn du das erkennst.
- Jetzt: Bau einen Text daraus –ohne Entschuldigung. Ohne Pointe. Ohne Auflösung.

Das hier ist kein Schreiben mehr. Das ist ein Exorzismus.
Kapitel 8: Der „Dunkelste-Erinnerung-deines-Lebens“-Hack

Wenn du diesen Text schreibst, wirst du nicht stolz sein.
Aber du wirst lebendig sein.
Was ist deine dunkelste Erinnerung?
Nicht die, bei der du geweint hast. Sondern die, bei der du getan hast, was du nicht mal dir selbst verzeihst.
Die Szene, die du niemandem erzählt hast.Nicht mal in der Therapie.Nicht mal betrunken.
Und weißt du was?
GENAU.
DAS ist dein verdammter Slamtext.
Warum?
Weil das Publikum echte Dunkelheit erkennt.
Nicht diese pseudo-dramatische
„Meine Liebe wurde nicht erwidert“-Scheiße. Sondern:
„Ich hab ihn geschlagen. Nicht, weil er’s verdient hat. Sondern weil ich’s konnte. Und das macht mich zu genau dem, was ich am meisten hasse.“
Umstritten? Ja.
Aber seine Filme?
Albträume mit Dialog.
In Der Mieter spielt er selbst einen Mann, der langsam wahnsinnig wird –weil er das Gefühl hat, von allen gehasst zu werden.
Am Ende springt er. Oder doch nicht? Niemand weiß es.
Was bleibt?
Der Knoten im Hals.
Du willst Killertexte schreiben?
Dann bring das Publikum an diesen Punkt: Sie wissen nicht, ob sie dich trösten oder vor dir davonlaufen sollen.
- Schreib die Szene auf, die du am meisten verdrängt hast.
- Keine Bewertung. Kein Kommentar.
- Beschreibe nur, was du getan hast. Nicht warum. Nicht wieso. Nicht wie’s dir jetzt geht.

Beispiel:
„Ich hab ihn gesehen, wie er auf dem Boden lag.
Ich hätte helfen können.
Ich bin weitergegangen.
Weil ich wusste:
Er würde’s tun, wenn ich dort läge. Und das war mein Gedanke. Bevor ich ihn vergaß. Fast.“
Das Publikum erstarrt.
Weil sie spüren:
Das war kein Text.
Das war ein Abdruck von Wahrheit.
Mit der Faust geschrieben.
Und hier kommt der härteste Teil:
Denn Killertexte brauchen keinen Beifall.
Sie brauchen Echos.
In den Köpfen derer,
die nie dachten, dass man das sagen darf.
Und wenn du dachtest, das war tief –
dann schnall dich an.
Kapitel 9: Der „Ich-wäre-fast-gestorben“-Hack
Nick Cave.
Der Mann hat seinen Sohn verloren.
14 Jahre alt.
Tödlicher Sturz.
Was tat Nick Cave?
Er machte ein Album.
„Ghosteen“.
Keine Ballade. Keine Wut. Nur Trauer. Und jede Zeile ein Schrei –flüsternd vorgetragen.
„I am beside you / you are beside me.“
Zerreißend.
Und genau deshalb:
unvergesslich.
Ein Killertext beginnt da, wo dein Herz fast aufgehört hat zu schlagen –aber deine Seele beschlossen hat, weiterzureden.
Triggerwarnung?
Scheiß auf Triggerwarnung.
Dieser Text ist kein Safe Space. Er ist ein Notausgang, der sich weigert, aufzuspringen.

Erinnerst du dich an den Moment?
- Der Unfall, wo alles in Zeitlupe lief.
- Die Überdosis, die sich anfühlte wie ein Nickerchen.
- Der Moment im Bad, Klinge in der Hand, Musik auf den Ohren –nur damit niemand das Schluchzen hört.
Wenn du da warst und trotzdem hier bist –dann schreib darüber.
Denn was du überlebt hast, kann andere retten.
Oder zerstören. Beides ist okay.
Beispiel:
„Ich lag auf dem Boden. Der Teppich roch nach Pisse und billigem Waschmittel. Ich dachte: Wenn jetzt niemand kommt – ist das okay. Und dann kam meine Mutter. Sie sagte nur: ‚Schon wieder?‘ Und ging.“

Der Killertext entsteht so:
- Schreib den Moment auf, in dem du dachtest: „Jetzt ist alles vorbei.“
- Halte nicht zurück. Kein Stil. Kein Aufbau.
- Schreib ihn so, als würdest du einen Brief an den Tod schreiben.
Text-Titel-Ideen:
- „Ich wollte schlafen – für immer“
- „Drei Sekunden Stille“
- „Ich starb nicht – und war enttäuscht“
- „Was ich dachte, als mein Herz aussetzte“
Kapitel 10: Der „Unsterblichkeits-Hack“
Ein Killertext, der deinen Namen überlebt, beginnt nicht bei dir.Er beginnt bei dem, was du loswerden musst – oder daran zugrunde gehst.
Willst du wissen, warum manche Texte 10 Jahre später noch zitiert werden?
Warum man sie sich nachts auf YouTube reinzieht,während alles andere scheißegal ist?
Warum jemand in Weimar in der dritten Reihe heult –obwohl du nur mit leiser Stimme sprichst?

Weil du nicht mehr für Punkte schreibst. Sondern für Nachleben.
Ein unsterblicher Text ist wie ein Tattoo mit Klinge statt Tinte.
Er geht nicht unter die Haut. Er geht durch.
So erkennst du ihn:
- Du liest ihn und denkst: „Das ist nicht mehr meiner.“
- Du hörst, wie jemand lacht – und hasst ihn dafür.
- Du hast Angst, ihn aufzuführen. Nicht, weil er schlecht ist. Sondern weil er dich zeigt.
Komplett. Nackt. Ohne Instagram-Filter. Ohne Heldenstory.
Beispiel:
„Ich werde vergessen werden. Nicht sofort. Aber irgendwann. Niemand wird sich an meine Stimme erinnern. Oder mein Lieblingsessen. Oder dass ich Angst vor Dunkelheit hatte. Und weißt du was? Ich hab mehr Angst davor, erinnert zu werden –als davor, zu verschwinden.“
Virginia Woolf.
Sie schrieb ihre letzte Zeile, packte Steine in ihre Jackentaschen –und ging ins Wasser.
Kein Slam.
Keine Pointe.
Nur Worte.

Worte, die blieben.
„Ich will nie wieder krank werden. Ich kann es nicht noch einmal durchstehen.“
Sie schrieb das nicht,damit Leute klatschen.Sondern weil sie’s sagen musste.
Das ist dein Ziel.
Dein Text muss ein Testament sein.
Nicht für deinen Ruhm. Sondern für deine Wahrheit.
Für die eine Person, die da sitzt, verdammt still, und sich denkt: „Ich bin nicht allein.“
Dein Auftrag:
- Denk an deinen schlimmsten Verlust.
- Schreib dem Menschen, der ging, einen Text.
- Fang mit dem Satz an: „Ich hätte dir das nie gesagt, aber…“
Titel-Ideen:
- „An dich – bevor du gingst“
- „Ich hätte dich mehr lieben sollen – als du noch konntest“
- „Wenn du das hörst, bist du schon Staub“
- „Was ich nie sagte – und jetzt zu spät ist“
Kapitel 11: Der „Text-nach-dem-Text“-Hack
Ein Killertext tötet dich auf der Bühne. Der wahre Killer ist, wenn du danach wieder aufstehen musst.#
Du hast abgeliefert. Gebrannt. Geweint. Gespielt? Nein. Gelebt.
Du hast das Mikro abgelegt wie eine leere Patronenhülse. Du bist in die Stille gegangen –die härter ist als jeder Applaus.
Und jetzt?
Jetzt kommst du von der Bühne. Alle schauen. Aber keiner sieht dich.
Willkommen in der Post-Slam-Hölle.
- Jemand klopft dir auf die Schulter. Du fühlst nichts.
- Jemand sagt: „Krasser Text. “Du willst kotzen.
- Jemand fragt: „War das echt?“ Und du willst schreien: „Nein, das war nur meine scheiß Seele in Fetzen!“
Aber du nickst. Und lächelst.
Wie ein Zombie mit Künstlerausweis.
Du brauchst den Text nach dem Text.
Nicht für die Bühne.
Für dich.
Damit du überlebst.
Damit du nicht zerbrichst.
Damit du weitergehst, auch wenn dein Innerstes gerade Applaus bekommt –während du innerlich auf dem Klo zusammenbrichst.
Titelvorschläge:
- „Was ich nach dem Slam niemandem sagte“
- „Wie man sich wieder zusammenbaut – aus Applaus“
- „Ich ging raus – und niemand merkte, dass ich innerlich noch blutete“
- „Der Text, den nur mein Spiegel kennt“
„Ich bin gerade von der Bühne gekommen. Alle reden mit mir, aber niemand spricht mich an. Ich war eben nackt. Seelisch. Und jetzt fragt mich jemand, ob ich auf Insta bin. Ich will brüllen. Aber ich nicke. Weil das einfacher ist, als zu sagen: Ich brauche kurz niemanden. Auch mich nicht.“

Der Text nach dem Text
ist der, den du brauchst, um am nächsten Tag wieder aufzuwachen.
Weil Killertexte nicht nur Publikum verändern.
Sie verbrennen dich.
Und du brauchst neue Haut.
Ritualvorschlag:
- Schreib dir nach jedem Auftritt 10 Sätze auf:
- Was du gefühlt hast
- Was du NICHT sagen konntest
- Was du brauchst
- Lies sie nie jemandem vor.
- Lies sie dir laut vor –aber erst, wenn du wieder atmen kannst.
Denn der Killertext endet nie auf der Bühne. Er beginnt da.
DER POETRY MASTER
Dein letzter Kurs.
Bevor du explodierst.
Kein Laberkurs.
Keine Pseudo-Coaching-Floskeln.
Keine „Du bist gut, wie du bist“-Bullshit-Motivation.
100% radikale Wahrheit.
Schreibtechniken, die dich selbst erschrecken. Performance-Hacks, bei denen du dich nackt fühlst – und trotzdem stehst. Slam-Psychologie wie ein Kampfsport: Härte, Haltung, Haltungslosigkeit. Textdiagnosen, bei denen dein Ego heult – und dein Talent wächst. Echte Texte von echten Menschen mit echten Wunden. Keine KI-Gedichte. Kein Insta-Zuckerschleim.
Der Poetry Master ist:
- ein elektrischer Stuhl mit Mikro.
- eine Schreibwerkstatt aus deiner Kindheitshölle.
- eine Reißleine für jeden, der brennt – aber nicht weiß, wohin.
Was du bekommst:
- 16 Slam-Hacks, die du in keinem Workshop lernst –weil sie zu krass sind für Softies. Beispiel? „Zerstör dich selbst – aber richtig.“
- Live-Simulationen & Übungen, bei denen du übst, wie man ein Publikum fixiert,lähmtund zum Weinen bringt.
- Killertext-Check,bei dem du lernst: Was ist Kunst? Was ist Pose? Was ist gelogen? Und was bringt jemanden dazu, dir nach dem Auftritt einfach wortlos die Hand zu geben?
- Dein Endgegner-Text. Du schreibst einen Text, den du nur EIN EINZIGES MAL vortragen kannst –weil er dich auffrisst. Und alle klatschen danach mit zittrigen Händen.
Für wen ist dieser Kurs?
- Für alle, die auf Slam-Bühnen nicht klarkommen – weil sie zu echt sind.
- Für alle, die sagen wollen, was sie nie sagen durften.
- Für alle, die keine Bühne suchen – sondern eine Abrechnung.
Für wen NICHT?
- Für Weichzeichner.
- Für Selbstdarsteller.
- Für Kalenderblatt-Zitate-Liebhaber.
- Für alle, die lieber gefallen wollen, als etwas zu riskieren.
