Komfortzone verlassen – Warum dein Poetry Slam erst brennt, wenn du dich verbrennst

Johnny Cash.
Der Mann in Schwarz.
Am Ende seiner Karriere war er pleite, vergessen, von seiner Plattenfirma fallen gelassen.
Er hätte es dabei belassen können. Hätte seine Komfortzone gewählt.
Hätte weiter die Country-Songs gesungen, die alle erwarteten. Stattdessen ging er zu Rick Rubin.
Und Rubin sagte ihm etwas, was Cash die Komfortzone aus der Seele brannte:
"Sing, als würdest du sterben."
Das Ergebnis?
Die "American Recordings" Alben.
- Cash, der Nine Inch Nails coverte.
- Cash, der "Hurt" sang, als wäre es seine Autobiografie.
- Cash, der mit 70 Jahren mehr Wahrheit sang als mit 30.
Er verließ seine Komfortzone nicht.

Er verbrannte sie.
Und wurde unsterblich.
Du weißt genau, wovon ich rede.
Du hast ihn auch erlebt.
Vielleicht nicht auf der Bühne.
Aber irgendwo.
- Der Moment, in dem du hättest sprechen können.
- Hättest schreiben können.
- Hättest dich zeigen können.
Aber du hast es nicht getan.
Weil es sicherer war zu schweigen.
Weil deine Komfortzone ein warmes, weiches Gefängnis ist.
Und Gefängnisse sind bequem – bis du merkst, dass du der Gefangene bist.
Die Komfortzone ist nicht komfortabel.
Sie ist eine Lüge.
Eine Lüge, die dir dein Hirn erzählt, um dich vor dem zu schützen, was es für gefährlich hält: Der Wahrheit.
Aber hier ist das Problem mit Poetry Slam:
Poetry Slam ohne Wahrheit ist wie Sex ohne Orgasmus.
Technisch machbar. Aber wozu?
Deine Komfortzone will, dass du schreibst wie alle anderen:
- Über Liebe, aber nicht über deine Ex, die dich betrogen hat
- Über Schmerz, aber nicht über den Tag, als dein Vater wegging
- Über Träume, aber nicht über den Albtraum, der dich jede Nacht weckt
Sie will, dass du Poetry Slam machst.
Nicht dass du Poetry Slam bist.
Der Unterschied zwischen Poetry Slam machen und Poetry Slam sein
Lass mich dir was erzählen.

Die Komfortzone-Slammer:
- Schreiben über "universelle" Themen
- Vermeiden persönliche Details
- Klingen wie Hallmark-Karten mit Reimschema
- Bekommen höflichen Applaus
- Gehen nach Hause und fühlen sich leer
Die Verbrennungs-Slammer:
- Schreiben aus ihren Wunden
- Erzählen Geschichten, die sie nicht erzählen wollen
- Klingen wie geöffnete Adern mit Mikro
- Bekommen Standing Ovations oder Stille – nie Mittelmäßigkeit
- Gehen nach Hause und fühlen sich frei
Welcher bist du? Nein, warte.
Lass mich das anders fragen:
Welcher willst du sein?
Eine kurze Verschnaufpause

Ich kann mir vorstellen, das war schon richtig krass.
Falls du mal ein anderes Thema behandeln möchtest, hier sind noch mehr Beiträge!
Beiträge für deinen perfekten Poetry Auftritt
- Geheimnisse von erfolgreichen Slamern (Profi-Hacks)
Wenn du ausgeruht bist, geht es direkt weiter...
Hol dir noch etwas zu Trinken..
und dann kann es weitergehen.
Die Anatomie der Komfortzone: Warum sie dich umbringt

Deine Komfortzone hat drei Wächter:
Wächter Nr. 1: Die Angst vor dem Urteil
"Was werden die Leute denken?"
Diese Frage ist der Killer jeder großen Kunst.
Weißt du, was Pablo Picasso dazu gesagt hätte?
"Scheiß drauf, was sie denken. Sie sollen fühlen."
Picasso malte Frauen mit zwei Nasen.
Nicht, weil er nicht malen konnte.
Sondern weil er malte, was er fühlte, nicht was er sehen sollte.
Die Leute dachten, er wäre verrückt.
Heute hängt er in jedem Museum der Welt.
Wächter Nr. 2: Die Illusion der Perfektion
"Mein Text ist noch nicht gut genug."
Bullshit.
Dein Text ist nicht perfekt.
Er wird nie perfekt sein.
Perfekt ist langweilig.
Perfekt ist tot.
Leonard Cohen schrieb 80 Strophen für "Hallelujah".
Am Ende blieben vier.
Aber weißt du was?
Die anderen 76 Strophen waren nicht verschwendet.
Sie waren der Weg zu den vier richtigen.
Perfektion entsteht nicht durch Warten.
Sie entsteht durch Machen.
Wächter Nr. 3: Die Sucht nach Kontrolle
Du willst kontrollieren, wie das Publikum reagiert. Du willst garantiert Applaus.
Garantiert Likes. Garantiert Anerkennung. Aber echte Kunst funktioniert nicht so. Echte Kunst ist wie Liebe: Unberechenbar.
Manchmal schmerzhaft. Aber immer echt.
Maya Angelou sagte:
"Ich schreibe nicht, um geliebt zu werden. Ich schreibe, um verstanden zu werden. Und wenn sie mich hassen, aber verstehen – dann habe ich gewonnen."
Die Drei Türsteher der Mittelmäßigkeit
Wer bewacht deine kreative Freiheit?
Der Blick-Sammler
Flüstert dir ein, dass die Meinung anderer wichtiger ist als deine eigene Wahrheit. Verwandelt deine Stimme in ein Echo fremder Erwartungen.
Der Perfektions-Dealer
Verkauft dir die Illusion, dass du erst starten darfst, wenn alles makellos ist. Hält dich gefangen im ewigen "Noch nicht bereit".
Der Kontroll-Süchtige
Verspricht dir Sicherheit, wenn du nur berechenbar bleibst. Tauscht deine Wildheit gegen billige Garantien.
Der Ausweg
Die Türsteher haben nur so viel Macht, wie du ihnen gibst. Wahre Kunst entsteht, wenn du aufhörst zu fragen "Was wäre wenn?" und anfängst zu leben "Was passiert, wenn ich es wage?"
Die Verbrennungs-Technik
Jetzt kommt der Teil, den du nicht hören willst.
Aber der dein Leben verändern wird.
Die Verbrennungs-Technik.
Es ist nicht nur ein Schreibtrick.
Es ist eine Lebensphilosophie.
Eine Art zu existieren.

Schritt 1: Finde dein Feuer
Jeder Mensch hat ein Feuer. Ein Thema, das ihn verbrennt. Ein Schmerz, der ihn nachts wachhält. Eine Wut, die ihn am Tag antreibt. Das ist dein Material.
Beispiel aus der Praxis:
Emma Stone. Vor "La La Land" hatte sie massive Panikattacken. So schlimm, dass sie als Kind dachte, ihr Haus würde brennen.
Ihr Therapeut gab ihr einen Rat:
"Mach aus deiner Angst eine Rolle."
Sie spielte ihre Panikattacken. Auf der Bühne. Vor Menschen. Die Angst, die sie fast umgebracht hätte, machte sie zur Schauspielerin.
Und später zur Oscar-Gewinnerin.
Schritt 2: Schreib in die Wunde
Hier wird es brutal. Du nimmst das Thema, das dich verbrennt. Und schreibst direkt hinein.
Nicht drumherum. Nicht darüber.
Hinein.
Schlechtes Beispiel:
"Manchmal bin ich traurig über meine Kindheit."
Verbrennungs-Beispiel:
"Ich war acht, als mein Vater sagte, ich sei ein Fehler. Ich bin dreißig und glaube es immer noch."
Siehst du den Unterschied?
Das erste ist eine Behauptung.
Das zweite ist eine offene Wunde mit Koordinaten.
Schritt 3: Lass die Kontrolle fahren
Das Härteste kommt zum Schluss. Du schreibst den Text.
Du gehst auf die Bühne. Und dann vergisst du alles, was du über "guten" Poetry Slam gelernt hast. Du vergisst die Technik. Die Betonung. Die Pausen. Du erinnerst dich nur an eins:
Du stirbst auf dieser Bühne.
Nicht metaphorisch. Nicht poetisch.
Real.
Jedes Wort ist dein letztes. Jede Zeile dein Vermächtnis.
Beispiel aus dem echten Leben:
Robin Williams. Seine besten Stand-up-Sets waren die, bei denen er völlig die Kontrolle verlor. Wo er nicht mehr wusste, ob er lacht oder weint.
Wo das Publikum nicht mehr wusste, ob sie lachen oder weinen sollen. Das war sein Genie: Er verbrannte sich selbst für die Wahrheit.
Und die Leute liebten ihn dafür.

Warum Verbrennung nicht Selbstzerstörung ist
Ich höre dich denken:
"Das klingt gefährlich."
"Das klingt wie Selbstverletzung."
"Das klingt ungesund."
Bullshit.
Verbrennung ist nicht Zerstörung. Verbrennung ist Transformation. Wie bei einem Waldbrand: Alles Alte brennt weg. Damit Neues wachsen kann.
Der Unterschied:
- Selbstzerstörung: Du verbrennst dich, um nichts zu fühlen.
- Verbrennungs-Technik: Du verbrennst dich, um alles zu fühlen.
- Selbstzerstörung: Du verbrennst dich allein.
- Verbrennungs-Technik: Du verbrennst dich vor anderen – und hilfst ihnen dabei, ihre eigenen Brände zu verstehen.
Die Verbrennungs-Technik in Aktion: Fünf Hardcore-Beispiele
Beispiel 1: Der Selbsthass-Slam
Standard-Version:
"Ich mag mich manchmal nicht."
Verbrennungs-Version:
"Ich schaue jeden Morgen in den Spiegel und denke: 'Guten Morgen, Versager.' Ich bin so höflich zu mir selbst."
Warum es funktioniert:
Spezifisch. Konkret. Schmerzhaft ehrlich. Und trotzdem mit einem Hauch Ironie, der das Publikum rettet – und dich auch.
Beispiel 2: Der Einsamkeits-Slam
Standard-Version:
"Manchmal fühle ich mich einsam."
Verbrennungs-Version:
"Letzte Woche habe ich mit dem Kassierer bei Rewe geflirtet. Nicht weil er attraktiv war. Sondern weil er der erste Mensch war, der mich seit drei Tagen angeschaut hat."
Warum es funktioniert:
Konkrete Situation. Peinliche Wahrheit. Universell nachvollziehbar. Jeder war schon mal so einsam.
Beispiel 3: Der Familien-Slam
Standard-Version:
"Meine Familie ist kompliziert."
Verbrennungs-Version:
"Meine Mutter ruft mich jeden Sonntag an. Nicht um zu fragen, wie es mir geht. Sondern um zu erzählen, wie enttäuschend ich bin. Ich freue mich trotzdem auf diese Anrufe. Weil es die einzige Zeit ist, in der sie mit mir redet."
Warum es funktioniert:
Paradoxie. Schmerz und Dankbarkeit gleichzeitig. Das ist menschlich. Das ist echt.
Beispiel 4: Der Liebes-Slam
Standard-Version:
"Liebe kann wehtun."
Verbrennungs-Version:
"Du hast gesagt, du liebst mich. Dann hast du sie gefickt. Ich habe trotzdem 'Ich liebe dich auch' geantwortet. Weil ich Angst hatte, dass sonst gar niemand mehr diese Worte zu mir sagt."
Warum es funktioniert:
Rohe Wahrheit. Keine Beschönigung. Zeigt Verletzlichkeit und Selbstverachtung gleichzeitig.
Beispiel 5: Der Träume-Slam
Standard-Version:
"Träume sind wichtig."
Verbrennungs-Version:
"Ich wollte Schriftsteller werden. Jetzt schreibe ich Werbetexte für Katzenfutter. Mein größter literarischer Erfolg war: 'Whiskas – weil Ihre Katze es verdient.' Ich habe geweint, als sie den Slogan angenommen haben."
Warum es funktioniert:
Kontrast zwischen Traum und Realität. Selbstironie. Und trotzdem die Träne am Ende – die zeigt, dass der Traum noch lebt.
Wichtiger Hinweis
Authentische Kunst entsteht nicht durch Selbstverletzung oder emotionale Zerstörung. Du musst nicht "bluten" oder dich "verbrennen", um berührende Werke zu schaffen.
Die Verbrennungs-Technik ist nicht für jeden
Ich muss ehrlich sein.
Diese Technik ist nicht für jeden.
Sie ist nicht für dich, wenn:
- Du nur mal "Poetry Slam ausprobieren" willst
- Du Angst vor Gefühlen hast – deinen eigenen und denen anderer
- Du glaubst, dass Kunst "schön" sein muss
- Du nach einem schnellen Erfolg suchst
- Du nicht bereit bist, dich selbst zu hinterfragen
Sie ist für dich, wenn:
- Du etwas zu sagen hast, was dir die Kehle zuschnürt
- Du bereit bist, für deine Kunst zu bluten
- Du Menschen berühren willst, nicht nur unterhalten
- Du verstehst, dass echte Stärke durch Verletzlichkeit kommt
- Du deine Komfortzone nicht verlassen willst – sondern abfackeln
Authentizität ohne Selbstschädigung
Große Kunst entsteht durch Mut und Ehrlichkeit, nicht durch Selbstzerstörung. Du kannst berührend und wahrhaftig sein, ohne dich dabei zu verletzen. Die stärkste Kunst kommt oft aus der Heilung, nicht aus der offenen Wunde.
Der härteste Teil: Die Angst vor der eigenen Wahrheit
Das Schwierigste an der Verbrennungs-Technik ist nicht das Publikum.
Es ist der Moment, in dem du allein vor dem leeren Blatt sitzt.
Und weißt, was du schreiben musst.

Aber nicht willst.
- Weil es das Geheimnis ist, das du seit Jahren mit dir herumträgst.
- Weil es der Schmerz ist, den du weggepackt hast.
- Weil es die Wahrheit ist, die dein Leben verändern würde – wenn du sie aussprichst.
Hier ist das Geheimnis:
Du musst sie nicht aussprechen, um sie zu fühlen.
Aber du musst sie fühlen, um sie aussprechen zu können.
Das ist der Kreis der Verbrennungs-Technik:
- Fühlen.
- Schreiben.
- Aussprechen.
- Fühlen.
Jedes Mal brennt es weniger.
Die Folge ist:
...auch freier...
Bonus: Dein interner Link-Kompass
Wenn du mehr von diesen kranken, echten, brutalen Ideen willst – dann lies das hier:
- Warum ich beim Poetry Slam oft „schlechte“ Texte präsentiere
- Warum ich mich als Poetry Slamer nicht schäme
- 34 scharfe Poetry Slam Ideen
- Warum Poetry Slam deine Persönlichkeit zerstört
- Geheimnisse von erfolgreichen Slamern (Profi-Hacks)
- Verse-Schmiede
- Schreibblockade überwinden
- 4 "ungewöhnliche Fragen" für deinen Erfolg als Slamer
- Stehgreif-Rede= 7 Hacks für deinen Erfolg auf der Bühne
- Dein Flow beim Poetry Slam- So kannst unendlich sprechen
- Wie Poetry Slam deine Depression zerlegt
- 12 radikale Slam-Hacks, die du nie in einem Slam- Workshop lernst
- Killertext schreibst du mit diesen Geheimnissen
Keiner dieser Texte ist nett.
Aber alle sind ehrlich.
Und das ist das Einzige, was auf der Bühne zählt.
Tim Minchin seine Komfortzone verbrannte

Australischer Komiker, Musiker, Songwriter. Jahrelang machte er "sicheren" Comedy.
Witze über Alltägliches. Nichts Kontroverses.
Nichts Persönliches.
Dann schrieb er "Dark Side."
Ein Lied über Depressionen. Über Selbstmordgedanken. Über die Nacht, in der er fast gesprungen wäre.
Es war das erste Mal, dass er über seine eigenen Dämonen sprach.
Das Lied wurde viral. Nicht wegen der Melodie. Nicht wegen der Technik. Sondern wegen der Wahrheit.
Menschen schrieben ihm:
- "Du hast mir das Leben gerettet."
- "Ich dachte, ich wäre allein."
- "Danke, dass du gezeigt hast, dass man mit Depressionen leben kann."
Minchin sagte später:
"Ich dachte, dieser Song würde meine Karriere beenden. Stattdessen hat er sie gerettet."
Hamburg läuft...
...gerade der Poetry Slam der verlorenen Seelen.
Sieben Slammer.
Alle mit "sicheren" Texten. Alle mit derselben Angst in den Augen.

Der erste Slammer:
Redet über Klimawandel. Eloquent. Strukturiert. Langweilig wie ein Lehrbuch.
Applaus: 6 von 10.
Der zweite Slammer:
Liebesgedicht über seine Ex. Aber nicht über die Ex – über die Idee seiner Ex. Über das, was Liebe sein sollte.
Applaus: 7 von 10.
Der dritte Slammer:
Ein Text über "Gesellschaftskritik." So allgemein, dass er auf jeden zutrifft und auf niemanden.
Applaus: 5 von 10.

Dann kommt der vierte Slammer.
Sarah.
25 Jahre alt.
Sieht aus wie eine Bibliothekarin.
Spricht wie eine Abrissbirne.
Sarahs Text: "Warum mein Therapeut gekündigt hat"
"
....
Er sagte, ich sei 'herausfordernd.' Das ist Therapeutendeutsch für: 'Du bist so kaputt, dass ich meine Ausbildung anzweifle.' Ich habe ihm erzählt, dass ich jeden Morgen hoffe, nicht aufzuwachen.
Nicht weil ich sterben will. Sondern weil wach sein bedeutet, dass ich wieder ich sein muss. Und ich hasse mich. Nicht metaphorisch. Nicht poetisch. Real.
Ich hasse den Klang meiner Stimme. Ich hasse, wie ich aussehe. Ich hasse, dass ich Luft atme, die andere Menschen brauchen könnten.
Mein Therapeut sagte: 'Das ist eine Phase.' Ich sagte: 'Es ist mein Leben.' Er überwies mich. An seine Kollegin. Die auch kündigte.
Nach drei Sitzungen. Ich sammle Therapeuten wie andere Leute Briefmarken. Die Gescheiterten. Die Aufgebenden. Die 'Ich-kann-Ihnen-nicht-mehr-helfen'-Sager.
Aber wissen Sie was? Ich kann mir selbst auch nicht helfen. Deshalb stehe ich hier. Vor Ihnen. Und erzähle Ihnen, dass ich kaputt bin. Richtig kaputt. Nicht 'Ich brauche mal Urlaub' kaputt.
Sondern 'Ich verstehe nicht, wie Menschen jeden Tag aufstehen' kaputt. Und falls Sie denken: 'Gott, ist die deprimierend' – Sie haben recht. Ich bin deprimierend. Aber ich bin ehrlich. Und das ist mehr, als die meisten Menschen von sich sagen können.
...
...
"
Bonus: Dein interner Link-Kompass
Wenn du mehr von diesen kranken, echten, brutalen Ideen willst – dann lies das hier:
- Geheimnisse von erfolgreichen Slamern (Profi-Hacks)
Keiner dieser Texte ist nett.
Aber alle sind ehrlich.
Und das ist das Einzige, was auf der Bühne zählt.
Die Psychologie des Publikums: Warum Menschen Verbrennung lieben
Grund 1: Voyeurismus
Menschen lieben es, anderen beim Leben zuzuschauen. Besonders beim Scheitern. Nicht aus Schadenfreude. Sondern aus Erleichterung.
"Gott sei Dank bin nicht nur ich so kaputt."
Grund 2: Katharsis
Aristoteles hat das schon vor 2400 Jahren verstanden: Menschen brauchen emotionale Reinigung. Katharsis. Sie müssen ihre unterdrückten Gefühle spüren.
Deine Verbrennung ermöglicht ihre Katharsis.
Grund 3: Stellvertretende Befreiung
Die meisten Menschen wagen es nicht, ihre Wahrheit zu sagen. Wenn du es tust, leben sie stellvertretend durch dich. Du gibst ihnen das Gefühl von Freiheit. Ohne dass sie das Risiko eingehen müssen.
Grund 4: Verbindung
In einer Welt voller Oberfläche sehnen sich Menschen nach Tiefe. Nach echter Verbindung. Deine Verletzlichkeit ermöglicht ihre. Plötzlich fühlen sie sich nicht mehr allein.
Warum deutsche Slammer zu nett sind
In Deutschland ist Poetry Slam noch sehr "höflich."
Sehr vorsichtig.
Sehr rücksichtsvoll.
Das ist ein Problem.
Das Problem mit der deutschen Höflichkeit
Deutsche Slammer schreiben oft so, als wären ihre Großeltern im Publikum. Sie zensieren sich selbst. Sie vermeiden alles, was "anstößig" sein könnte. Das Ergebnis: Langweilige Texte.
Shane Koyczan.
Kanadischer Slammer.
Schreibt über Mobbing, Suizidgedanken, Gewalt.
Sein berühmtester Text: "To This Day."
1. Kindheit & Missverständnis
Als Kind dachte ich, Pork Chops und Karate Chops seien dasselbe.
Meine Oma fand das süß und ließ mich in dem Glauben.
Eines Tages fiel ich vom Baum, verletzte mich, und wollte es verheimlichen.
Die Lehrerin bemerkte die blauen Flecken.
Eine Sozialarbeiterin fragte mich nach meinem Zuhause.
Ich sagte: „Wenn ich traurig bin, gibt mir meine Oma Karate Chops.“
Ergebnis: Ich kam drei Tage ins Heim.
Und mein erster Spitzname war geboren: Pork Chop.
Bis heute hasse ich Pork Chops.
2. Das größere Problem: Worte sind Narben
Wir waren nicht allein.
Wir wuchsen auf umgeben von Sprüchen wie:
„Sticks and stones may break my bones…“Aber Namen? Sie brennen länger als Knochenbrüche.
Wir glaubten: Niemand wird uns je lieben.
Wir werden für immer allein sein.
Wir werden nie jemanden finden, für den die Sonne gebaut wurde.
3. Schmerz, der wächst
Wir schnitten unsere Herzsaiten durch, um nichts mehr zu fühlen.
Doch: Seelenschmerz wächst.
Er ist kein Tumor, den man einfach wegschneiden kann.
4. Erste Geschichten der Anderen
Sie – das Mädchen mit der Narbe
Acht Jahre alt.
Am ersten Schultag „hässlich“ genannt.
Später ein Zettel an ihrem Tisch: „Beware of dog.“
Heute verheiratet, Mutter von zwei Kindern.
Aber bis heute glaubt sie nicht, schön zu sein.
Denn das Mal im Gesicht sitzt tiefer in ihrer Seele.
Ihre Kinder? Für sie beginnt „Schönheit“ mit dem Wort Mama.
Er – das Adoptivkind
Wurde in eine andere Familie gepflanzt.
Therapien, Medikamente, Depressionen.
Spitzname: Popper.
Versuchter Suizid mit 15.
Mitschüler sagten nur: „Get over it.“
Bis heute brennt er wie TNT – inspiriert andere, aber kämpft in sich.
5. Wir waren nicht die Einzigen
Jede Schule hat ein Arsenal an Beleidigungen.
„Stupid.“ „Spaz.“
Das Klassenzimmer: Zirkus.
Hierarchien: Akrobaten, Clowns, Dompteure.
Und wir? Freaks.
Außenseiter.
Kinder, die Depression jonglieren wie Messer.
6. Balanceakt der Verzweifelten
Nachts, wenn die anderen schliefen, übten wir auf dem Drahtseil.
Manche fielen.
Manche blieben oben.
Alles nur Training für später.
7. Der Wendepunkt
All die Narben, die Namen, die Schmerzen – sie sind nur Trümmer.
Übriggeblieben, wenn wir alles zerschlagen, was wir nicht mehr sein wollen.
Botschaft: Sie lagen falsch.
Wenn du heute noch da bist, beweist du das.
8. Spiegel und Widerstand
Wer nichts Schönes in sich sieht, braucht einen besseren Spiegel.
Sieh länger hin.
Es gibt etwas in dir, das dich am Leben gehalten hat.
Du hast dein gebrochenes Herz eingegipst.
Du hast unterschrieben: „Sie lagen falsch.“
9. Warum wir immer noch hier sind
Wir feuern den Außenseiter an, weil wir uns selbst in ihm sehen.
Wir sind keine Schrottautos am Straßenrand.
Wir sind Menschen, die einfach kurz ausgestiegen sind, um Sprit zu holen.
Wir gehören zur Klasse: Fuck off – we made it.
10. Die Wahrheit über Namen
Ja, Namen tun weh.
Sie taten es immer.
Aber: Unser Leben ist mehr als das.
Unser Leben ist ein Balanceakt zwischen Schmerz und Schönheit.
Fazit
Shane Koyczan zeigt:
Worte können Narben hinterlassen, tiefer als jede Wunde.
Doch aus diesen Narben kann Schönheit wachsen.
Die Botschaft bleibt: „They were wrong.“
When I was a kid
I used to think that pork chops and karate chops were the same thing.
I thought they were both pork chops.
And because my grandmother thought it was cute,
and because they were my favourite,
she let me keep doing it.
Not really a big deal.
One day,
before I realized fat kids are not designed to climb trees,
I fell out of a tree
and bruised the right side of my body.
I didn’t want to tell my grandmother about it
because I was afraid I’d get in trouble
for playing somewhere that I shouldn’t have been.
A few days later the gym teacher noticed the bruise
and I got sent to the principal’s office.
From there I was sent to another small room
with a really nice lady
who asked me all kinds of questions about my life at home.
I saw no reason to lie.
As far as I was concerned, life was pretty good.
I told her:
“Whenever I’m sad, my grandmother gives me karate chops.”
This led to a full scale investigation,
and I was removed from the house for three days,
until they finally decided to ask how I got the bruises.
News of this silly little story quickly spread through the school,
and I earned my first nickname: pork chop.
To this day,
I hate pork chops.
I’m not the only kid who grew up this way,
surrounded by people who used to say that rhyme about sticks and stones
as if broken bones hurt more than the names we got called.
And we got called them all.
So we grew up believing no one would ever fall in love with us,
that we’d be lonely forever,
that we’d never meet someone to make us feel like the sun
was something they built for us in their tool shed.
So broken heart strings bled the blues
as we tried to empty ourselves so we would feel nothing.
Don’t tell me that hurts less than a broken bone.
That an ingrown life is something surgeons can cut away.
That there’s no way for it to metastasize.
It does.
She was eight years old.
Our first day of grade three,
when she got called ugly.
We both got moved to the back of the class
so we would stop getting bombarded by spit balls.
But the school halls were a battleground
where we found ourselves outnumbered, day after wretched day.
We used to stay inside for recess,
because outside was worse.
Outside we’d have to rehearse running away
or learn to stay still like statues,
giving no clues that we were there.
In grade five they taped a sign to her desk that read: Beware of dog.
To this day,
despite a loving husband,
she doesn’t think she’s beautiful.
Because of a birthmark
that takes up a little less than half of her face.
Kids used to say she looks like a wrong answer,
that someone tried to erase but couldn’t quite get the job done.
And they’ll never understand
that she’s raising two kids
whose definition of beauty begins with the word mom.
Because they see her heart before they see her skin.
That she’s only ever, always been amazing.
He was a broken branch grafted onto a different family tree.
Adopted, but not because his parents opted for a different destiny.
He was three when he became a mixed drink
of one part left alone and two parts tragedy.
Started therapy in 8th grade.
Had a personality made up of tests and pills.
Lived like the uphills were mountains and the downhills were cliffs.
Four fifths suicidal.
A tidal wave of anti-depressants
and an adolescence of being called popper:
One part because of the pills,
and ninety-nine parts because of the cruelty.
He tried to kill himself in grade ten
when a kid who still had his mom and dad
had the audacity to tell him “get over it” –
as if depression is something that can be remedied
by any of the contents found in a first aid kit.
To this day,
he is a stick of TNT lit from both ends.
Could describe to you in detail the way the sky bends
in the moments before it’s about to fall.
And despite an army of friends
who all call him an inspiration,
he remains a conversation piece between people who can’t understand.
Sometimes becoming drug free has less to do with addiction,
and more to do with sanity.
We weren’t the only kids who grew up this way.
To this day,
kids are still being called names.
The classics were:
“Hey stupid.”
“Hey spaz.”
Seems like each school has an arsenal of names
getting updated every year.
And if a kid breaks in a school
and no one around chooses to hear,
do they make a sound?
Are they just the background noise
of a soundtrack stuck on repeat
when people say things like:
“Kids can be cruel”?
Every school was a big top circus tent.
And the pecking order went
from acrobats to lion tamers,
from clowns to carnies.
All of these were miles ahead of who we were.
We were freaks.
Lobster claw boys and bearded ladies.
Oddities.
Juggling depression and loneliness,
playing solitaire spin the bottle,
trying to kiss the wounded parts of ourselves and heal.
But at night,
while the others slept,
we kept walking the tightrope.
It was practice.
And yeah, some of us fell.
But I want to tell them
that all of this shit is just debris –
leftover when we finally decide to smash all the things we thought we used to be.
And if you can’t see anything beautiful about yourself,
get a better mirror.
Look a little closer.
Stare a little longer.
Because there’s something inside you
that made you keep trying
despite everyone who told you to quit.
You built a cast around your broken heart
and signed it yourself.
You signed it: “They were wrong.”
Because maybe you didn’t belong to a group or a clique.
Maybe they decided to pick you last for basketball or everything.
Maybe you used to bring bruises and broken teeth to show and tell,
but never told –
because how can you hold your ground
if everyone around you wants to bury you beneath it?
You have to believe that they were wrong.
They have to be wrong.
Why else would we still be here?
We grew up learning to cheer on the underdog
because we see ourselves in them.
We stem from a root planted in the belief
that we are not what we were called.
We are not abandoned cars stalled out and sitting empty on a highway.
And if in some way we are, don’t worry.
We only got out to walk and get gas.
We are graduating members from the class of:
Fuck off, we made it.
Not the faded echoes of voices crying out
“names will never hurt me.”
Of course they did.
But our lives will only ever, always, continue to be
a balancing act –
that has less to do with pain
and more to do with beauty.
Über Mobbing in der Schule.
So brutal ehrlich, dass man heulen muss.

Warum?
Weil er keine Angst vor der Wahrheit hat.
Was wir von deutschen Rappern lernen können
Azet, Capital Bra, 187 Strassenbande.
Sie rappen über:
- Drogen
- Gewalt
- Armut
- Kriminalität

Ohne sich zu entschuldigen.
Ohne es zu beschönigen.
Sie zeigen ihre Realität.
Ungefiltert.
Poetry Slammer könnten das auch.
Aber sie trauen sich nicht.
Du könntest der erste sein.
Werbung in eigener Sache (aber mit Wucht):
Wenn du diese Techniken nicht nur lesen,
sondern anwenden willst wie ein Sniper mit Reimwaffe:

- Über 200 kranke Slam-Hacks
- Storystrukturen wie ein Fitzek-Krimi
- Übungen für Albtraum-Einstiege, Trauma-Texte, Schweige-Pausen
- Provokations-Templates
- Authentizitäts-Trigger
Keine süßen Sprüche.
Nur brutale, ehrliche Texte,
die das Publikum seelisch ohrfeigen.
Bonus: Dein interner Link-Kompass
Wenn du mehr von diesen kranken, echten, brutalen Ideen willst – dann lies das hier:
Mit der Stimme berühren – niemand schaut mehr weg
Poetry Slam für Anfänger: Wenn die Bühne dich verschlingt
Poetry Slam in Zeitlupe – wie Gelassenheit rettet
Eine felsenfeste Präsenz während deines Slams
Wie du eine bärenstarke Generalprobe machst
Vom Gedanken zur Bühne: Meisterhafter Fokus
Dein Flow beim Poetry Slam – unendlich sprechen
14 Hacks, um kein Lampenfieber zu haben
Redeangst: Vom Flüstern zum Beben
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Authentisch schreiben – so wirst du zum Slamer
Rohe Gefühle in rohe Poesie verwandeln
Stehgreif Poetry im Handumdrehen meistern
Entfessle deine Poesie: Schreibblockade überwinden
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Gegen Bodyshaming: Kraftvolle Texte schreiben
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Alleine denken lernen – oder du denkst gar nicht
Persönlichkeitsentwicklung auf 180 Grad
Selbstzweifel? Das ist der Rohstoff deines Texts
Selbstbewusstsein für Mutige: Nichts für Weicheier
Warum Poetry Slam deine Persönlichkeit zerstört
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Die magische Kraft des mentalen Trainings
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Poetry Slam hilft bei Migräneattacken
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Auswendig lernen ohne Wahnsinn – so geht's
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